
Es war ein so schöner Gedanke, wie sich die beschenkte Person sicher über das Geschenk freuen würde! Stattdessen stehen jetzt Freundschaft oder Liebesglück in der Ecke, ganz abgesehen von der verpatzten Partystimmung. Eine Menge Gründe machen richtig gemeinte Geschenke zur falschen oder falsch verstandenen Geste.
Wohlgemeinte, aber verletzende Geschenke
Die Freundin jammert seit Monaten über ihre Figur. Sie müsse mehr dafür tun, kommt nicht ins Fitnessstudio, wäre abends immer so angespannt. Also ist ein Fitnessgerät für daheim eine top Idee! Ernsthaft? Die Missstimmung ist vorprogrammiert, wenn auf dem Gabentisch ein kleiner Beintrainer steht, ein Bauchtrainer oder ein Dehnband. Das ist noch nicht der Gipfel der persönlichen Verletzung. Jetzt packen die wohlmeinenden Familienmitglieder oder Freunde noch eine Packung Abnehmtees dazu. Auch, wenn sie darüber jammert, sollte die Figur der Freundin ihre Sache sein und sie nicht förmlich mit diesen peinlichen Geschenken bedrängt werden.
Gemeinsamer Einkaufsbummel mit Fettnäpfchenpotenzial
Ein Einkaufsbummel als Geschenkidee ist durchaus eine schlaue Idee. Hier lauert allerdings wieder die Gefahr der Bedrängnis. Die eingeladene Person fühlt sich zum Aussuchen eines Geschenks genötigt. Oft wird aus Höflichkeit etwas ausgesucht, das später garantiert als Staubfänger in der Kommode landet. Eine entspanntere Variante ist es, sich für Designer Geschenke für Frauen zu entscheiden. Mit einem tollen Designerstück fühlt sich die beschenkte Person nicht nur besonders geliebt, weil es teuer ist. Die besten Geschenke sind solche, die die beschenkte Person zwar braucht oder gerne hätte, sich aber nie im Leben selbst gönnen würde, zum Beispiel weil sie im Vergleich zum Einkommen sehr hochpreisig sind oder die beschenkte Person Kinder hat, für die sie immer an erster Stelle sorgen würde, bevor sie sich selbst ein tolles Designerstück gönnt.
Noch besser und völlig zwanglos: Ein Gutschein für den Onlineshop oder für den Beautyladen vor Ort! Unbeobachtet kauft es sich für die meisten Menschen am besten ein.
Der richtige oder peinliche Riecher bei Geschenken
Wie manche Paare zueinander finden, gibt Laien immer noch Rätsel auf. Aber nicht nur Optik entscheidet über Liebe, sondern auch der Geruch. Unbewusst nehmen potenzielle Partner wahr, wie gut die ausgesuchte Person zu ihr passt. Duftkreationen vom Parfümeur versuchen, eine solch aufmerksame Stimmung mit ihren Kompositionen zu erzeugen. Allerdings sollten Düfte nur im engsten Familienkreis verschenkt werden. Darüber hinaus ist das Fettnäpfchenpotenzial nicht absehbar. Denn der falsch geschenkte Duft könnte so aufgefasst werden, als ob der bisherige Geruch der Person den Schenkenden nicht gefällt!
Neutrale Geschenke? Unmögliche Aufgabe
Neutrale Geschenke gibt es nicht. Denn jedes Geschenk ist eine Form der Kommunikation. Es sagt aus, wie Schenkende die beschenkte Person einschätzen. Wertschätzung können Blumen ausdrücken, jedoch bei falscher Wahl auch wie eine Entschuldigung wirken. Schmuckgeschenke sind edel, können aber auch wie ein Versuch modischer Beratung eingestuft werden. Je besser sich Menschen kennen, desto leichter fällt es ihnen, die Schenkstimmung rechtzeitig auszutesten.
DIY geht immer
Der Schenkwahn(sinn) zu bestimmten Feiertagen im Jahr ist ein riesen Geschäft. Aus Bequemlichkeit oder wegen guter Werbestrategien folgen viele Menschen den Verheißungen der Anbieter, geben oft mehr für gleiche Produkte aus als außerhalb der Schenk-Saison. Frei von Fettnäpfchenpotenzial sind auch DIY-Geschenke nicht. Allerdings zeigen sie der beschenkten Person, dass sich jemand liebevoll Gedanken gemacht hat. Selbst gemachte Seife, ein selbst angemachtes Kräuteröl oder ein selbst bemaltes Schaltuch werden auf jeden Fall dankbar angenommen.
Gemeinsame Zeit schenken zu besonderen Gelegenheiten
Wer sicher gehen möchte, dass ein Geschenk nicht in der hintersten Ecke des Schranks verschwinden und dort verstauben wird, sollte am besten keine materiellen Geschenke machen. Eine schöne Variante sind hier gemeinsame Unternehmungen und Zeit, die man zusammen verbringt. Solche Geschenke zeigen besonders viel Wertschätzung, weil sich die schenkende Person nicht nur Gedanken um ein passendes Geschenk gemacht hat, sondern auch ein Stück der eigenen, meist knapp bemessenen Freizeit für die beschenkte Person frei hält. Hier gilt es allerdings genauso, sich wirklich ausgiebig zu überlegen, was eine schöne gemeinsame Aktivität sein könnte. Denn die Gefahr, in ein Fettnäpfchen zu treten, gibt es hier natürlich auch. Das schlimmste wäre es, eine Aktivität auszusuchen, die die Person absolut nicht leiden kann oder sogar angstbesetzt ist. Jemand mit Höhenangst wird sich nicht über ein gemeinsames Bungee Jumping freuen. Eine Person, die jeden Tag für die ganze Familie kochen muss, braucht wahrscheinlich keinen Kochkurs. Und eine tollpatschige Person mit zwei linken Füßen wird an einem Tanzkurs regelrecht verzweifeln.
Die einfachste Variante ist hier, der beschenkten Person die freie Wahl zu lassen oder zumindest ein paar Aktivitäten zur Auswahl zu geben. Sportlich aktive Menschen freuen sich sicher gleichermaßen über einen Kanu-Ausflug, einen Tag in der Kletterhalle oder einen Ausflug zu einem Abenteuerpark. Für kreative Köpfe sind Mal- oder Töpferkurse eine schöne Idee.
Fazit:
Schenken treibt vielen Schenkenden Schweißperlen auf die Stirn. Denn bei allem Wohlmeinen führen viele Geschenkideen zu Missverständnissen. Selbst gemachtes ist auch nicht risikofrei, aber eines von diesen Geschenken mit besonders viel Wertschätzung in der Geste.