Ein ganz wichtiger Zweig beim Modeln ist die Foto und Videografie. Wahrscheinlich wird jedes Model mehr Zeit vor einer Kamera verbringen als auf dem Laufsteg. Darum hier einmal ein paar Tipps, worauf Fotografen Wert legen.
Wir betrachten hier ausschließlich die professionelle Fotografie.
Der Ausdruck:
Das Model hat 2 Möglichkeiten der Darstellung. Die Körpersprache und die Mimik.
Beides muss zusammengehen. Ob im Fashion Bereich oder im Commercial. Die Art wie der Körper bewegt wird muss mit der Gesichtsgestik übereinstimmen.
Bewusst kann diese Übereinstimmung auch geändert werden. Man stelle sich eine sehr anstrengende Körperhaltung vor, die aber mit einem betont lässigen Gesichtsausdruck begleitet wird. Normalerweise würde man die Anstrengung im Gesicht sehen.
Und genau dieses Spiel macht ein Bild interessant. Das Unerwartete oder Unvorhersehbare. Diese Fesselung mit der Auseinandersetzung des Bildes erhöht die Aufmerksamkeit und trägt natürlich dem Werbegedanken bei. Es kann aber auch den künstlerischen Aspekt sehr erhöhen.
Voraussetzung aber ist, dass ein Model überhaupt weiß wie sie Gesichtsmimik und Körpergestik erzeugt. Das Einfühlen in eine schauspielerische Rolle aber auch die Kontrolle über den eigenen Körper sind hier ausschlaggebend. Ein Model sollte das unbedingt trainieren, Yoga und Pilates sind sehr zu empfehlen. Natürlich auch Tanz und Ballett.
Die Beziehung:
Vor, während und nach einem Shooting gehen der Fotograf und das Model eine Beziehung ein. Ein erfahrener Fotograf hat das schon gelernt. Ein Model das gerade beginnt wird es sehr schnell merken, wie wichtig das ist. Jedes störende Gefühl wird sich unweigerlich auf die Bildqualität auswirken. Die Gestik wird nicht mehr in Einklang kommen. Das Gefühl des sich „Sicherfühlen“ ist eine der Grundvoraussetzungen. Nur wer sich sicher fühlt wird sich ganz in etwas hineingeben. Auch wenn es abgedroschen klingt, Unsicherheit geht nie von der anderen Person aus, sondern immer von einem selbst. Die andere Person beginnt nur diese Unsicherheit zu reflektieren.. wie ein Spiegel. Jeder muss lernen sein „Selbstwertgefühl“ aufzubauen. Das Annehmen von gerechtfertigter Kritik ist die beste Möglichkeit sich zu verbessern. Destruktivität jedoch wird jedes Selbstwertgefühl auffressen und zu hoher Unsicherheit führen.
Topfotografen sind wahre Meister der Psychologie, sie würden nie die Gefühle eines Models verletzen, sie würden eher ein Shooting abbrechen als unter Druck zu versuchen Posings und Gesten zu erzeugen. Dieses Recht hat auch ein Model, wenn ihr euch misshandelt fühlt, brecht das Shooting ab. Es wird sowieso für keine der Parteien zu einem brauchbaren Ergebnis führen. Aber das ist der Extremfall. Im Normalfall sollten Model und Fotograf sich bereits im Vorfeld kennenlernen und auf ihre Beziehung einstimmen. Einer der Gründe warum Fotografen gern auf Models zurückgreifen, mit denen sie bereits erfolgreich gearbeitet haben. Sicherheiten wachsen von Shooting zu Shooting, speziell wenn es dabei um sehr emotionale Ausdrucksformen geht.
Darum gibt es auch immer ein „Nach dem Shooting“. Beziehungen die sich bewährt haben, werden weiterhin gepflegt und führen dann zu neuen gemeinsamen Projekten.
[…] Der Fotograf und das Model […]