GSTAAD. Als Toyota 1994 den ersten RAV4 in der Schweiz lancierte war es ein Freizeitauto. Die vierte Generation fährt als kompakter SUV vor. In den Massen gewachsen, attraktiver geworden und erst noch technisch anspruchsvoller.
KLAUS SCHUMACHER
Hinter der kryptischen Modellbezeichnung RAV4 verbirgt sich ein Recreational Active Vehicle mit Allradantrieb. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit Sicherheit aber wird mit der vierten Generation jene Marke geknackt, welche die Allzeit-Absatzzahlen auf insgesamt deutlich über 40000 Einheiten schnellen lassen. Denn der neue RAV4 fährt mit einigen Trumpfkarten in die Zukunft.
Ursprünglich lediglich als Dreitürer angeboten, bietet er inzwischen fünf Zustiegs- und Zuladungsmöglichkeiten an. Vor allem nun endlich auch mit einer Öffnung am Heck, die weder von einem Ersatzrad verunziert wird, noch seitlich angeschlagen ist. Die optional auch elektrisch öffnende und schliessende fünfte Tür schwingt weit nach oben auf. Je nach Sitzkonfiguration, die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 60:40 getrennt abklappen bieten sich aktuell zwischen 577 und 1776 Liter Stauvolumen an. Sogar noch 100 mehr, wenn das Unterboden-Staufach bepackt wird.
Das spürbar gesteigerte Angebot an Innenraum resultiert aus der Tatsache, dass Toyota seinem Kompakt-SUV ein Blechkleid verpasste, welches gegenüber dem Vorgänger 20 cm länger, sechs Zentimeter flacher und drei Zentimeter breiter ist. Daraus ergibt sich eine Silhouette, die den Allradler deutlich sportiver und dynamischer erscheinen lässt. Einschliesslich einer Front- und Heckpartie, die durch moderne Schlichtheit überzeugt und somit auf jeglichen Design-Schnickschnack verzichtet. Gleiches gilt auch für Armaturenträger und Mittelkonsole. Nur die Mischung aus seitlich runden und mittig rechteckigen Luftausklassdüsen stört ein wenig die harmonische Formgebung.
Untergebracht sind bis zu fünf Personen jedenfalls recht gut. Vorne auf langstreckentauglichen Einzelsitzen, hinten mit gesteigerter Beinfreiheit. Das stark überarbeitete Fahrwerk liefert einen hohen Komfortanspruch sowohl auf Geradeausstrecken wie auch in kurvenreichem Gelände. Übrigens diesseits und jenseits befestigter Strassen. Weil im Normalfall der elektronisch gesteuerte Allradantrieb seine Kraft auf die Vorderräder lenkt und nur bei Lenkbewegungen temporär zehn Prozent Vortrieb auf die Hinterachse leitet. Bei entsprechenden Strassenverhältnissen wird die Kraft bis zum Verhältnis 50:50 gesplittet. Auf Knopfdruck kann für schwieriges Gelände auch eine permanente Kraftteilung zwischen Vorder- und Hinterachse angewählt werden. Zudem sorgen die Berganfahrt- und -abfahrtshilfe für ein ergänzendes Sicherheitspotenzial. Es muss also schon ganz dick kommen, bis der RAV4 seine Mobilitätsgrenze erreicht hat.
Noch einmal im Verbrauch um gut zehn Prozent reduzierte Motoren sorgen für flotten Vortrieb. Jeweils gekoppelt an ein manuelles Sechsganggetriebe oder eine Schaltautomatik. Hier ein 149 PS starker Zweiliter-Benziner, dort ein 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS, welcher den bisherigen 170-PS-Selbstzünder aus dem Programm stösst.
Moderne Assistenzsysteme bieten sich optional an: Fernlichtautomatik, Spurhalteassistent und Totwinkelassistent. Fussgängerschutz auf der Motorhaube, Sitzsystem mit Anti-Schleudertrauma-Effekt sowie sieben Airbags inklusive Knieairbag und Doppelkammer-Seitenairbags gehören hingegen zum Ausrüstungsstandard,
Die Preise beginnen bei 36700 Fr. für den Benziner in der Ausstattungsversion Luna und bei 43400 Fr. für den Diesel in der Sol-Version, jeweils mit manuellem Getriebe. Bis zum 28. Juni gewährt Toyota zudem eine Cash-Prämie von 3500 Franken.