An der ersten UCI E-Mountainbike Weltmeisterschaft in Mont-Sainte-Anne (CAN) gewinnt die Schweizerin Nathalie Schneitter, vor Maghalie Rochette (CAN) und Anneke Beerten (NL). Bei den Herren holt sich der Südafrikaner Alan Hatherly vor Jérome Gilloux (FR) und der Mountainbike-Legende Julien Absalon (FR) den Sieg.
Am Eröffnungstag der UCI MTB Weltmeisterschaften in Mont-Sainte-Anne (CAN), gewinnt die Schweiz gleich zwei Mal Gold. Beim Team Relay gelang dem Schweizer Team mit Schurter, Neff, Frei, Roth und Baumann der Hattrick. Im Anschluss an das Team Relay wurde bei der Austragung der ersten UCI E-MTB Weltmeisterschaft Geschichte geschrieben. Auf einem technisch hoch anspruchsvollen Rundkurs von 5.6 Kilometer galt es über vier Runden die Kräfte von Athlet und E-Bike gekonnt einzusetzen und abzustimmen. Die Schweizerin Nathalie Schneitter zeigt eine starke Leistung und überzeugt vor allem in den technischen Passagen. Nach einer Stunde, 11 Minuten und 38 Sekunden (1:11:38) erreicht sie mit einem Vorsprung von 5 Sekunden als erste das Ziel und holt sich so den Sieg und das Regenbogen-Jersey mit Blitz vor der Zweitplatzierten Maghalie Rochette (CAN). Die Bronze-Medaille geht an die mehrfache Four-Cross Weltmeisterin Anneke Beerten (NL). Bei den Herren gewinnt der letztjährige U23Cross-Country Weltmeister Alan Hatherly (ZAF) mit einem klaren Vorsprung vor Jérome Gilloux (FR) und Julien Absalon (FR).
Die Kurve zum Sieg
Rochette und Schneitter machten das Rennen unter sich aus. Bereits in der ersten Runde gelang es Rochette im Aufsteig eine Lücke herauszufahren, welche Nathalie im technischen Downhill wieder schliessen konnte. Erst in der letzten Abfahrt des Rennens, kurz vor Rennende, gelang es Schneitter in der Einfahrt zur berühmt-berüchtigten «La Béatrice» die innere Linie zu fahren und so einen Vorsprung von 5 Sekunden gegenüber Rochette herauszufahren. «Es ist einfach unglaublich. Ich habe heute alles gegeben und habe jederzeit an meine Chance geglaubt. In der letzten Runde habe ich alles riskiert und in der Abfahrt attackiert. Es war ein harter, aber sehr fairer Kampf. Ich bin überglücklich!», so die Siegerin.
Der Weg zur ersten E-MTB Weltmeisterin
Nach der Bekanntgabe der UCI die erste E-MTB Weltmeisterschaft zu veranstalten, war klar: Schneitter möchte an der ersten E-MTB WM mitmischen. Unterstützt wurde sie in diesem Unterfangen von Trek Bikes, ricardo.ch und Bosch eBike Systems. Zur WM-Vorbereitung bestritt sie alle internationalen E-MTB Rennen: die der WES E-Bike Series in Monaco und Locarno, aber auch die der UCI in Albstadt (D) und Val di Sole (I). Hinzu kam das 3-Tages-EMTB-Rennen rund um den Mont Blanc. Mit 16‘000 Höhenmeter und extremen Trails war es das wohl härteste Rennen, das sie je bestritt. Mitten in der Trainingsphase brach sich Nathalie Anfang Juni den linken Fuss. Dennoch konnte sie alle Vorbereitungsrennen für sich entscheiden. Dies gelang mit viel Engagement, Freude am Sport und Training, aber auch ausgiebigem Auseinandersetzen mit der Technik und verschiedenen Strategien. «Die intensiven Vorbereitungen haben sich gelohnt und ich konnte schliesslich in Topform und mit viel Selbstvertrauen an der Startlinie der ersten E-MTB Weltmeisterschaft stehen. Ein Traum wird wahr, wenn man nach einem harten Rennen das Regenbogen-Jersey nach Hause bringen kann.» so Schneitter. 15 Jahre nachdem CrosscountryJuniorenweltmeistertitel feiert die 33-Jährige in Mont-Sainte-Anne, Kanada ihren zweiten WM-Titel.