Mit neu zehn Modellen rollt die zweite Generation des Porsche Panamera an den Verkaufsstart. Der luxuriöse Gran Turismo bietet sich als Executive mit unterschiedlich langen Radständen an.
KLAUS SCHUMACHER
MÜNCHEN. Allein die Typenbezeichnung Panamera zergeht einem schon auf der Zunge, wie ein gut abgehangenes argentinisches Rindsfilet vom Grill. Die Erfolgsgeschichte dieser Porsche-Baureihe startete 2009. Mit 20000 Einheiten jährlich aus dem neuen Werk in Leipzig meinte man offensiv kalkuliert zu haben. Inzwischen verliessen mehr als 100000 Einheiten die Bänder. Per Anno 7600 in die USA, aber über 9000 nach China. Dabei scheint hier die Affinität zu alpinen Aktivitäten nicht sonderlich gross. Lediglich zwei Panamera wurden mit einer Durchreiche für den Skisack ins Reich der Mitte ausgeliefert.
Gemeinhin folgen die Automobilhersteller einem Zyklus von fünf Jahren, bis sie ein Modell einem Facelift verbunden mit technischen Aufwertungen unterziehen.
Für den viersitzigen Panamera setzten die Porsche-Formgeber zu einigen dezenten Retuschen an. So ist neu die Motorhaube stärker konturiert, die vorderen Lichteinheiten wurden umgestaltet und die Frontpartie bietet vergrösserte Lufteinlässe, ohne dabei martialisch zu wirken. Die Flanken prägen jetzt Schweller, welche sich optisch harmonisch einfügen. Passend zu diesen Eingriffen präsentiert sich der neue Heckabschluss mit dem tiefer platzierten Raum für das Kontrollschild und dem vergrösserten Heckdeckel. So wirkt das Blechkleid von hinten noch markanter. Alles in allem aber achteten die Porsche-Designer peinlich genau darauf, die erste Generation gegenüber dem Neuling nicht wie die alte Fasnacht aussehen zu lassen.
Im Innenraum herrscht auf der breiten Mittelkonsole und am vorderen Dachhimmel auch weiterhin eine Orgie aus Tasten, Schaltern und Knöpfen. Für jede Funktion ein Regler, insgesamt deren mehr als drei Dutzend. So will man es auch weiterhin bei den Schwaben. Was aber die Verkleidungs- und Bezugsmaterialien angeht, da wird – wie schon lange – die Messlatte ganz oben angesetzt.
Nun würde die sich schon immer dem Sport verschriebene Marke nicht Porsche heissen, würde sie nicht auch gleichzeitig kräftig am technischen Entwicklungsexpander ziehen. Da wurde beispielsweise das Fahrwerk optimiert. Mit dem Resultat, dass in allen anwählbaren Fahrmodi die Räder mit der Strasse zusammen zu wachsen scheinen. Die Motorenpalette wurde einerseits auf Leistungszuwachs, andererseits aber auf geringeren Verbrauch getrimmt. Mit einem Resultat, das sich sehen lassen darf – speziell beim S e-Hybrid (siehe Kasten). Gänzlich neu auch der der Prämisse „Effizienz durch Downsizing“ folgende V6-Biturbo-Motor, welcher den bisherigen 4,8 Liter-V8 im S und 4S ablöst. Mit neu drei Litern Hubraum bietet dieser jetzt 420 PS (plus 20) sowie ein gesteigertes Drehmoment.
So präsentiert sich die Modellpalette wie nachfolgend: Panamera 3,6-Liter V6 mit 310 PS ab 113800 Fr., Panamera 4 mit Allradantrieb und 310 PS, Panamera Diesel mit Dreiliter-V6-Turboselbstzünder mit 250 PS ab 112200 Fr., der im nächsten Jahr von einem neuen Dieselaggregat abgelöst wird. Panamera S mit Dreiliter-V6-Biturbo und 420 PS, Panamera S e-Hybrid mit Dreiliter-V6-Kompressormotor und Synchron-Elektromaschine mit einer Systemleistung von 416 PS. Panamera 4S mit 420 PS, Panamera 4S Executive mit 420 PS, Panamera GTS mit 440 PS, Panamera Turbo mit 520 PS und Panamera Turbo Executive mit 4,8 Liter- Biturbo-V8 und 520 PS.