Wenn beim Panamera zwischen den Speichen der 20-Zoll-Felgen gelb lackierte, voluminöse Bremssättel leuchten ist alles klar: Hier handelt es sich um einen Porsche, der von der Kraft aus zwei Herzen rasant in Fahrt gebracht wird. So filigran wie die Typenbezeichnung S e-hybrid die Flanken ziert, so wuchtig ist das Zusammenspiel zwischen der Synchron-Elektromaschine und dem Dreiliter-V6-Kompressor-Benziner. Da stehen dann immerhin 416 Leistungs-PS an. Die dem Zweitönner zu Fahrleistungen verhelfen, die puren Sport vermitteln.
Nur liegt da nicht der Quantensprung der Entwickler. Dieser präsentiert sich mit einem Minderverbrauch gegenüber dem Vorgänger von stolzen 56%. Erreicht einerseits durch hocheffiziente Lithium-Ionen-Batterien, die im reinen Elektromodus bei Tempo 135 km/h einen Aktionsradius von bis zu 36 Kilometern ermöglichen. Und andererseits durch ein optimiertes Motormanagement. Das Werk gibt, nach NEFZ-Vorgaben, einen Durchschnittsverbrauch von 3,1 Litern für 100 Kilometer und einen Emissionswert von sensationellen 71 g/km CO2 an. Nun, dieser Wert dürfte sich unter normalen Fahrbedingungen so zwischen vier und fünf Litern einpendeln, was immer noch einem herausragenden Wert entspricht.
Dabei wirken E-Motor und Verbrennungsaggregat im Zusammenspiel für die gemeinsame Aufgabe derart harmonisch, dass es die reine Antriebsfreude ist. Serienmässig ist dieser Porsche mit einem Universal-Ladegerät (Plug-in) ausgestattet, welches mit Wechselstrom aus der Steckdose arbeitet. Bis zu vier Stunden dauert eine Ladung, mit Starkstrom indessen ist die Aufgabe innerhalb von gut zwei Stunden absolviert.
150500 Franken verlangt Porsche für diese Technik im Panamera. Die geringen Absatzzahlen in der Schweiz mögen damit zusammenhängen, dass diese Antriebsspezies (noch) nicht an ein 4×4-System gekoppelt ist. Mit dem im Herbst vorfahrenden 918 Spyder haben die Zuffenhausener aber noch ein weiteres Vollhybrid-Schmankerl im Entwicklungsärmel. (kch)