Die New Yorker Börse ist eng verbunden mit einem strengen Dresscode, zumindest bis jetzt. Da die New York Stock Exchange (NYSE) so etwas wie die Kathedrale der Weltwirtschaft ist, sind die Maßstäbe an das äußere Erscheinungsbild extrem hoch angesetzt.
Das äußere Erscheinungsbild wird hier auch automatisch mit Seriosität gleichgesetzt, die natürlich besonders an der Börse eine übergeordnete Rolle in jeglichem Bereich spielt. Was den Dresscode an der New Yorker betrifft, so ist er derart ernst gemeint, dass Zuwiderhandlungen sogar mit Geldstrafen in Höhe von 250 US-Dollar (224 Euro) belegt werden. Im Wiederholungsfall wird das Ganze gleich doppelt so teuer und kostet dann 500 Dollar.
Aber man muss natürlich nicht direkt an der Börse anwesend sein, um Geld anzulegen. Zum Beispiel kann man von überall aus Bitcoins handeln. Hierfür gibt es sogar automatisierte Trading-Systeme bzw. Trading Bots, wie z.B. Bitcoin Profit, die das für einen übernehmen. Wir haben zum überprüft, ob Bitcoin Profit seriös ist oder nicht.
So sieht der bestehende Dresscode der Börse aus
Der Verhaltenscodex der NYSE besagt, dass alle Kleidungsstücke halbwegs gebügelt sein sollten und nicht zerknittert sein dürfen.
Männer
Detailliert bedeutet das für die männlichen Angestellten:
- Der Kragen des Anzughemdes muss zugeknöpft sein
- Eine eng gebundene Krawatte
- Die Hosen sind grundsätzlich lang und entweder handelt es sich um eine Anzughose oder um legere Hose, jedoch sind Jeans und Sporthosen verboten.
- Jackett mit langen Ärmeln: Erlaubt sind Anzug, Sakko, Blazer oder einfarbiges Bürojackett
- Grundsätzlich ist das Tragen von Socken bei den Männern verpflichtend.
- Bärte aller Art sind ordentlich zu stutzen und eine gepflegte Frisur ist Grundvoraussetzung für das Betreten der Börse.
- Männliche Gäste haben den „Business Casual“ zu beachten, das bedeutet:
- Anzug, Sakko oder Jackett
- die Krawatte ist optional
- Anzughemd, ein Rollkragenoberteil oder ein Poloshirt mit Kragen
- T-Shirts oder andere Freizeitoberteile sowie Jeans und Shorts sind verboten.
Frauen
Detailliert bedeutet das für die weiblichen Angestellten:
- Blusen, Tops, Shirts oder Pullover müssen angemessen sein, informelle Kleidungsstücke sind verboten
- Röcke und Kleider müssen über eine angemessene Business-Länge verfügen
- Erlaubt sind lange Anzughosen. Verboten sind Jeans oder Shorts
- Es wird nicht zwischen weiblichen Gästen und weiblichen Angestellten unterschieden. Es liegt in der Entscheidungsfreiheit der Trägerin, ob sie Socken oder Strumpfhosen zum Outfit für notwendig hält.
Einige Regeln, die für beide Geschlechter gelten
Es gelten bei beiden Geschlechtern jedoch die Regeln hinsichtlich der Schuhe. Hier steht in jedem Fall die Gesundheit im Vordergrund. Die Schuhe sollten in jedem Fall über eine bequeme Absatzhöhe verfügen und ein sicheres Tragen gewährleisten.
Außerdem muss das Schuhwerk zum professionellen Umfeld passend sein. Nicht erlaubt sind schwarze Turnschuhe, Flipflops, legere Bootsschuhe oder andere extreme Stilrichtungen.
Sämtliche Vorschriften gelten ganzjährig.
Die Welt verändert sich
Die Welt ist ständigen Veränderungen unterworfen, davon ist letztlich auch der Dresscode an der Börse nicht ganz ausgenommen. Schon im April 2019 hat Goldmann Sachs hier einige Änderungen vorgenommen. Er entschied, dass seine Mitarbeiter keine Anzüge mehr im Büro tragen müssen.
Der neue Chef sorgt für einen Wandel der Kleiderordnung. David Solomon, dem Chef von Goldmann Sachs, möchte dem angestaubten Unternehmen zu einem deutlich zeitgemäßeren Glanz verhelfen.
Hier geht es auch darum, einem Trend zu folgen, der ursprünglich von den Tech-Firmen in Silicon Valley eingeführt wurde. Dort begann bereits in den 1950er Jahren eine Entwicklung, die noch heute vielen Menschen als „Casual Friday“ bekannt ist. Das bedeutet, dass man hier von Montag bis Donnerstag einem strengen Dresscode zu folgen hatte.
Doch der Freitag, der als Einstimmung für das Wochenende steht, erlaubte den Mitarbeitern dann, anstelle eines Hemdes auch durchaus mit einem Rollenkragenpullover oder einem Poloshirt im Büro zu erscheinen. Doch genau genommen ist dieser Trend schon lange kein Trend mehr, denn inzwischen ist die einstige Ausnahme beinahe überall zum Standard geworden.
Ausdruck der neuen Elite
Betrachtet man die heutige Generation, so gehört der lässige Look längst zum Arbeitsalltag und letztlich wird er auch durch die neue Elite vertreten.
Diese Tatsache ist Goldmann durchaus nicht entgangen. Außerdem kommt ein weiterer Faktor hinzu, denn laut Aussage von Brad Jaeger, der seit Jahren als Entwickler für ein New Yorker Tech-Startup arbeitet, verhält sich die moderne Arbeitswelt so, dass Investmentbanken immer mehr selbst zu Tech-Firmen werden.
Er führt weiter aus, dass nun nicht mehr allein Betriebswirtschaftler und Analysten benötigt werden, sondern vor allem tausende neue Entwickler, die aber bestimmt keinen Anzug tragen.
Der Wandel des Dresscodes ist längst überfällig
Dieser Meinung sind zumindest sowohl Jaeger als auch Goldmann Sachs. Aktuell sind dort mehr als 75 Prozent aller Mitarbeiter jünger als 38 Jahre alt. Die Rede ist hier immerhin von 27.000 Tausend Menschen.
Es ist wohl recht zweifelsfrei davon auszugehen, dass diese jungen Menschen aller Voraussicht nach wohl lieber in Jeans und Shirt zur Arbeit gehen, anstelle den strengen Dresscodes zu folgen. Letztlich geht es auch um den Kampf der jungen Talente, aus diesem Grund wird hier versucht, mit der Vorgehensweise und der Lässigkeit des Silicon Valleys mithalten zu können.
Marktkenner zweifeln an der Änderung des Dresscodes
Die Analystin beim Fondsanbieter Vision 4 Funds, Heather Zumarraga, empfindet dieses Aufweichen des Dresscodes jedoch als totale Fehlentscheidung an. Sie ist der Meinung, dass der neue Dresscode eine ziemlich schlechte Idee ist.
Ihrer Meinung nach sind Anzug und Krawatte eine Uniform. Diese Uniform soll es Minderheiten und Menschen aus anderen Ländern einfacher machen, sich in einer Firma wohlzufühlen. Sie geht davon aus, dass, wenn sich Investmentbanken neuen Talenten und damit auch mehr Diversity öffnen wollen, sie dann auch bei Anzug und Krawatte bleiben.
Auch die Herrenausstatter der USA lieben den Dresscode
Blieben sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan bei ihrer Anzugpflicht, würde es den Herrenausstattern immerhin einen jährlichen Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar garantierten. Doch schon jetzt brechen deren Verkaufszahlen immer mehr ein. Besonders deutlich zeigen sich diese Einbrüche zum Beispiel beim Hersteller von Anzügen, Tailored Brands, dessen Aktienkurs sich bereits halbiert hat.
Darum zeigt sich nun auch ein Wandel bei den Herrenausstattern, denen natürlich daran gelegen ist, ihre Umsätze wieder nach oben zu schrauben. Hier versucht man nun neue Kombinationen.
Beispielsweise empfiehlt die Kaufhauskette Macy’s nun Kapuzenpulli zum Jackett, während es wieder andere mit der Kombination von Jogginghosen und Hemd versuchen.
Um die Kundschaft bei Laune zu halten, geht das kanadische Modelabel Indochino einen noch anderen Weg. Ihre Läden befinden sich direkt an der Wall Street und nun beschenken sie die Belegschaft von Goldman Sachs sogar mit Gratis-Chinos und gewähren Rabatte. Diese bekommen normalerweise nur die eigenen Mitarbeiter.